Projektübersicht Urft und Olef

Direktmaßnahmen im Überblick

Im Vorfeld zum eigentlichen Hochwasserschutzkonzept wurden bereits 80 mögliche Direktmaßnahmen zur Stärkung der Hochwasserresilienz im Einzugsgebiet von Urft und Olef ermittelt, die zum jetzigen Zeitpunkt bereits in der Prüfung, Beantragung oder Umsetzung durch die jeweiligen Kommunen sind. Wir stellen Ihnen exemplarisch einige der Projekte genauer vor:

Hochwasserrückhaltebecken am Gillesbach

Welche Maßnahme wird durchgeführt?:

Errichtung eines Hochwasserrückhaltebeckens am Gillesbach.

Wo und was wird gemacht?

Im Zuge der Direktmaßnahmenworkshops wurde für die Gemeinde Kall ein potenzieller Rückhaltestandort am Gillesbach – Höhe Forsthaus Steinfeld – ermittelt. Der Straßendamm soll um einen zusätzlichen Erddeich erweitert werden, um eine ausreichende Einstauhöhe zu erreichen. Die Brücke unmittelbar an der Landesstraße soll mit einem Drosselorgan versehen werden.

Was soll erreicht werden?

Durch die Einbringung des Drosselorgans in die Straßenquerung des Gillesbachs und die Ertüchtigung des Straßendamms zu Hochwasserschutzzwecken kann ein Rückhaltevolumen zwischen 90.000 -140.000 m³ oberhalb der Ortslage Urft geschaffen werden. Dadurch wird die gesamte Ortslage Urft entlang der Urfttalstraße bis hin zur Einmündung in die Urft inkl. des Straßenzuges und des DB-Netzes vor künftigen Hochwasserereignissen geschützt.

Wer ist zuständig?

Gemeinde Kall

Wann ist sie umgesetzt?

Der Umsetzungszeitraum hängt davon ab, ob entkoppelt vom Gesamtkonzept Urft/ Olef, explizit die hydrologischen und hydraulischen Berechnungen für das betroffene EZG und der Ortslage Urft, alle relevanten Daten ermittelt werden dürfen. Des Weiteren ist der Umsetzungsbeginn davon abhängig, durch welche Förderkulisse dieses Projekt finanziert wird.

Treibgutfalle vor der Ortslage Nettersheim

Welche Maßnahme wird durchgeführt?:

Errichtung einer Treibgutfalle vor der Ortslage Nettersheim

Wo und was wird gemacht?

Am Römerplatz in der Ortslage Nettersheim wurden Hochwasserschutzdämme und -mauern errichtet, um die anstehende Fläche als Retentionsraum zu nutzen. Zudem wurde vor der Retentionsfläche eine Rechenanlage als Treibgutfänger installiert.

Was soll erreicht werden?

Beim Hochwasserereignis 2021 wurde die Bebauung massiv durch Verklausungen an Brücken und den Überstau der Randbereiche überstaut. Die Rechenanlage ist so konzipiert, dass sie das anströmende Treibgut aufsammelt und es auf die geschaffene Retentionsfläche treibt. Somit können Verklausungen von Brückenbauwerken reduziert werden.

Wer ist zuständig?

Gemeinde Nettersheim

Wann ist sie umgesetzt?

Bereits umgesetzt.

Gewässererweiterung Malsbenden

Welche Maßnahme wird durchgeführt?:

Aufweitung der Urft auf dem ehemaligen Kitagelände.

Wo und was wird gemacht?

Durch Abtragung des Außengeländes (Absenkung des Geländeprofils) wird dem Raum mehr Fluss gegeben, sodass sich bei höheren Gewässerpegelständen eine Sekundäraue ausbilden kann.

Was soll erreicht werden?

Die Maßnahme kann bei kleineren Jährlichkeiten dabei helfen, den Wasserstand lokal zu senken und die Fließgeschwindigkeiten zu reduzieren.

Wer ist zuständig?

Stadt Schleiden

Wann ist sie umgesetzt?

Planung 2024/2025, Umsetzung parallel zum Neubau der Brücke Pfarrer-Kneipp-Straße

Hochwasserschutzdamm Pfaffenbenden

Welche Maßnahme wird durchgeführt?:

Erstellung einer Deichanlage zum Schutz der anstehenden Bebauung.

Wo und was wird gemacht?

In der Ortslage Nettersheim, soll am Pfaffenbenden ein Hochwasserschutzdamm zum Schutz der anstehenden Bebauung errichtet werden.

Was soll erreicht werden?

Die Maßnahme dient dem Hochwasserschutz der Bahnhofsstraße und Steinfelder Straße sowie dem Schutz der unterwasserseitigen Bebauung. Die vorhandene Freifläche kann hierbei eingestaut werden und außerhalb von Hochwasserereignissen wie bisher weitergenutzt werden.

Wer ist zuständig?

Gemeinde Nettersheim

Wann ist sie umgesetzt?

In Planung

Hochwasser-Bypass an der Jugendherberge Schleiden

Welche Maßnahme wird durchgeführt?:

Erstellen eines Notwasserwegs für den Fall eines Starkregenereignisses und Ertüchtigung des Einlaufbauwerks an der Jugendherberge Gemünd

Wo und was wird gemacht?

Oberhalb des Kurparks im Ortsteil Gemünd soll durch Modellierung eines Straßenkörpers ein Notwasserweg für eine gelenkte Ableitung des Wassers entstehen.

Was soll erreicht werden?

Durch die Baumaßnahme wird eine die Aufstauung und unkontrollierte Abfluss des Wasser in die angrenzende Bebauung verhindert und Resilienz des Gewässers bezogen auf Starkregen wesentlich erhöht.

Wer ist zuständig?

Stadt Schleiden

Wann ist sie umgesetzt?

Planung 2024, Umsetzung im Vorfeld der Neubaumaßnahme der Brücke Pfarrer-Kneipp-Straße

Sie können sich die Standorte der Maßnahmen auf einer übersichtlichen digitalen Kartenanwendung ansehen.